Studien an der Grazer Landeskunstschule (ab 1907) unter deren Leiter Alfred Schrötter, in Dachau und an der Wiener Kunstakademie waren die Voraussetzung für ein Leben als freischaffende Künstlerin in ihrem Geburtsort. 1928 unternahm Bresslern-Roth eine Nordafrikareise, welche sie zu zahlreichen Tierdarstellungen veranlasste, die teilweise den Charakter von Studien aufweisen. Später holte sie sich weitere Anregungen in europäischen Tierparks. Daneben illustrierte sie auch Kinderbücher und schuf Gobelins und Elfenbeinminiaturen.
Während der NS-Zeit schuf sie einige Bilder, die heute als regimekritisch eingestuft werden. Deswegen und weil sie sich von ihrem Mann, der „Halbjude“ war, nicht trennte, wird sie heute dem „kulturellen Widerstand“ zugeordnet.
Wirken
Norbertine Bresslern-Roth gilt weltweit als die bedeutendste Tierdarstellerin der Gegenwart. Insbesondere die späteren Werke, die weniger studien- als vielmehr künstlerischen Charakter aufweisen, gelten als unerreicht. Sie erreichte mit ihren Darstellungen auch eine große Breitenwirkung. 1952 wurde eine Ausstellung ihrer Werke in Graz von der damals unvorstellbaren Zahl von 10.000 Personen besucht.
Werke von Bresslern-Roth sind im Besitz der Grazer Neuen Galerie und der Sammlung der Landeshauptstadt Graz.
2016/17 erschien anlässlich der Ausstellung Norbertine Bresslern-Roth Tiermalerin im Landesmuseum Joanneum ein Katalog mit dem Werkverzeichnis der Linolschnitte. Leykam Verlag. Graz